Provozieren ist eine Kunst - wird sie souverän beherrscht, so kann sich Erstaunliches ereignen: Der Kontakt wird dadurch nicht gestört, sondern ganz im Gegenteil intensiviert. Dieser Kunst wollen wir uns in diesem Workshop annähern und sie auch für den SM-Kontext fruchtbar machen.
Zunächst geht es darum, überhaupt ein kreatives Wechselspiel mit einem Partner zu entwickeln - dafür nutzen wir Techniken der Schauspielimprovisation: Frei von einer festgelegten Rollenzuordnung begeben wir uns in ein Spiel, indem wir die eigenen Impulse unmittelbar und präzise ausdrücken und zugleich im Kontakt mit dem Partner sind. So entstehen Szenen, die von Spontaneität und gegenseitiger Aufmerksamkeit geprägt sind. Der erste Schritt ist ein klares Gespür für sich selbst zu entwickeln und für die Aktion, die ausgedrückt wird; der Zweite, ein Gefühl für den Raum "dazwischen" zu bekommen: Für seine Brillanz u Schärfe - je mehr, desto präsenter wir selbst in der Interaktion sind.
Im zweiten Teil des Workshops machen wir dann die ersten Schritte auf dem glatten Parkett der Provokation - Ausrutschen ist unvermeidlich und im Dienst der Provokationsforschung sogar ausdrücklich erwünscht.